Titel: „Spirit of Ayahuasca Yagé“
Zeichnung Pen and Ink 10/2023, 30 cm x 42 cm
Der Ruf des spirituellen Geistwesens, das mit der mächtigen Liane (Banisteriopsis caapi ) aus dem tiefsten Dschungel des Amazonas verbunden ist, dringt tief in die Seele und ist unwiderstehlich.
Wenn dieses Wesen dich ruft, dann kannst du sicher sein, dass eine wertvolle Lektion auf dich wartet. Wertvoll bedeutet nicht unbedingt angenehm, was umso schwieriger ist, weil es etwas in dir weckt, was nicht mehr einschlafen wird.
Ignorieren ist keine Option, denn es ist schlicht nicht möglich.
Da ist jetzt etwas, was du willst, und du weißt noch nicht einmal genau, was es ist. Nur, dass du es brauchst…. unbedingt.
Aus dem Nichts heraus traf mich dieser Impuls, diese Pflanze hier in meiner Umgebung haben zu wollen und wachsen zu sehen, sie zu pflegen, sie kennenzulernen.
Bisher hatte ich mich bodenständig auf die heimische Pflanzenwelt konzentriert und war auf diesem Gebiet von Erfolg verwöhnt.
Na, jetzt war es geschehen und eine leidvolle Erfahrung begann. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass ich bestätigen kann, dass die Kultivierung einer Ayahusca-Pflanze sehr schwierig ist.
Es war eine Herausforderung und ich lernte alle Schwierigkeiten anzunehmen, die richtige Erde, Schädlingsbefall, der richtige Standort…..
Nach einem monatelangen Kampf gestand ich mir ein, dass ich sehr viel gelernt hatte… aber alles das ohne Erfolg und es ging nur noch darum, wann der Moment meiner Aufgabe kam, wann ich mir eingestand, dass es mir nicht gelingt. Das war Versagen und bitter.
Und ich trauerte um diese sterbende Pflanze.
Die Zeichnung dagegen ist gelungen und spricht von den Geheimnissen, der Tiefe und Kraft der Lektionen dieses spirituellen Geistwesens. Ich könnte zufrieden sein. Aber da ist immer noch der Ruf, diese Sehnsucht…
Erst jetzt nach Monaten bekomme ich eine Ahnung, dass ich etwas falsch verstanden habe. Die eigentliche Lektion war etwas ganz anderes.
Ayahuasca hat mich gerufen, und ich wollte ihn zu mir holen. Das war der Fehler.
Ich habe nie bedacht, dass das eventuell gar nicht möglich ist, dass mein Heim viel zu klein ist für ihn.
Dass ich IHM kein Zuhause geben kann, sondern es umgekehrt ist, dass ER mir ein Zuhause anbietet.
Und da klingt der Ruf und die Sehnsucht ganz klar und deutlich und laut … denn ich kenne den Dschungel.
Ich erinnere mich. Ganz vergessen hatte ich es, es ist so viele Jahrzehnte her, meine Reise in die Dschungel von Mexiko und Guatemala. Erlebnisse von Entgrenzung und göttlicher Nähe.
Jetzt verstehe ich.