Der Blick zurück offenbart einen langen Weg, nicht immer verbunden mit angenehmen Erinnerungen. Meine aktuelle künstlerische und spirituelle Entwicklung fordert allerdings eine schonungslose Analyse, eine Bilanz. Das Bedürfnis ist gewachsen, ein gewisses Gleichgewicht zu erreichen, in diesem letzten Drittel meines irdischen Daseins. Als Künstlerin muss ich mir die Frage stellen, wie weit ich meiner Aufgabe gerecht geworden bin, meine Gabe und Talent genutzt habe.
Die Antwort gefällt mir nicht. Nein, ich habe oft genug die Kunst nicht ernst genug genommen, habe mich ablenken lassen von tausend anderen Dingen.
Natürlich muss abgewogen werden zwischen den Werten, nach denen ich meine Entscheidungen getroffen habe. Das, was mir am Wichtigsten war. Da ist zuallererst soziale Verantwortung, Gerechtigkeit, dann meine Freiheitsliebe und das Bemühen um weitestgehende Unabhängigkeit.
Die Hingabe an meine künstlerische Berufung ist verglichen mit den bereits genannten Werten viel zu kurz gekommen. Und in dieser Hinsicht kann ich wirklich nicht besonders stolz auf mich sein.
Aber .… es ist noch Zeit, Zeit genug, diese Fehler, dieses Defizit auszugleichen und mit Freude und dem Bewusstsein, dass ich es gut gemacht habe, mein Lebenswerk zu vollenden.
Eigentlich gab es den Plan, einen Roman, meine Memoiren zu schreiben und viele Texte sind bereits fertig.
Vielleicht komme ich noch dazu.
Die Website „Story of an Artist‘s Life“ ist ein Provisorium, das fürs Erste den Zweck ( Bilanz und Analyse ) ebenfalls erfüllt.
zur Website „Story of an Artist’s Life“: https://story.sikrit-berger.de/
Beitragsbild:
“ Sikrit Berger 1987″ (Fotograf Tomas von Wnorowski)